Und, sind eure Gänse und Enten bereits in den Backröhren oder
bereitet ihr noch fleißig das Weihnachtsessen vor? ;)
Die Zeit zum Bloggen fehlte mir in der letzten Woche, was man
an der Abwesenheit von Posts meinerseits auch sehen konnte,
so wünsche ich euch jetzt um so herzlicher:
Frohe und besinnliche Weihnachten!
Mein Plätzchenteller ist dieses Jahr ziemlich klassisch bestückt,
keine großen Experimente, Rezepte aus Omas Zeiten
- nur ein Experiment musste dann doch ausprobiert werden: Stevia
Schon seit Monaten wollte ich Stevia ausprobieren,
freundlicherweise wurde mir nun Stevia von dem Online-Shop
SteviaKaufen.com zum Testen zur Verfügung gestellt.
Der Shop wirbt mit dem Versprechen von Qualität, kontrollierter
Verarbeitung und Produkten mit fast kalorienfreier Süße,
die keinen bitteren Beigeschmack habe.
Als ich mir ein Produkt vom Shop aussuchen durfte, musste ich
erst einmal gründlich überlegen, für was ich das Stevia denn
überhaupt nutzen möchte.
Ein Nachtisch? ein Kuchen? Plätzchen - denn Stevia gibt es
nicht nur in flüssiger und Tab-Form, nein, auch als Pulver ist es
erhältlich - sogar Stevia-Schokolade bietet der Shop an.
Schließlich entschloss ich mich für die flüssige Variante, da ich
hoffte, dass man diese noch am besten dosieren könnte.
Passend zur Zeit wollte ich Weihnachtsgebäck mit Stevia
backen. Ganz klassisches Buttergebäck, ohne Schnickschnack,
damit der (falls vorhandene) Beigeschmack von Stevia auch zum
Vorschein kommt.
Ich habe den Teig mit Stevia zuerst vorbereitet und so traten
schon am Anfang die ersten Probleme auf: Auf einem beiliegenden Zettel
des Shops ist zwar angegeben, in welchem Verhältnis man Zucker
durch Stevia ersetzen kann, jedoch war die Tropfenabzählerei
des Stevias nicht wirklich eine gute Alternative zum einfachen
Abmessen des Zuckers mit einer Waage.
Zudem kann ich dem Verhältnis nicht wirklich zustimmen. Laut
Packungsanweisung soll das Stevia-Fläschchen 1,2 Kilogramm
Zucker entsprechen - ich habe für einen Teig mit 300 Gramm Mehl
und 150g Butter fast 1/4 des Fläschchens benutzt - normalerweise
würde ich 150g Zucker nutzen - der Stevia-Menge nach hätte ich
also eigentlich das Doppelte der Süße benutzt.
Als die Zutaten vermischt waren, wurden einem bereits die ersten
Unterschiede klar: Die sonst so typische Konsistenz des Mürbeteigs
glich eher einem Flammkuchenteig (einer ohne Hefe ;)) und beim
Probieren des Teigs war ein sehr bitterer Geschmack eigentlich
das Einzige, was man noch schmeckte.
Hmm, zu diesem Zeitpunkt hatte sich meine Begeisterung eher in
den unteren Regionen gehalten, so war für mich sicher, dass ich noch
eine Zutat zum Teig geben musste, da der bittere Geschmack einfach
zu penetrant war.
So gab ich noch einige Esslöffel Kakao hinzu - der bittere Geschmack
blieb zwar, jedoch rollte ich den Teig trotzdem aus und stoch die Plätzchen
aus.
Ab in den Ofen ging es mit den Keksen jetzt also -
und dann hieß es Abwarten bis die Plätzchen fertig sind.
Ja, so wartete ich - und wartete - denn die Plätzchen wurden nicht
braun (also bräuner ;D) - das einzige Merkmal, dass einen verrät,
ob die Plätzchen denn fertig sind oder nicht, erkennt man nur, wenn
man ein Plätzchen aus dem Ofen nimmt und durchbricht.
(dabei können durchaus einige Plätzchen durch das Probieren draufgehen)
Die ausgekühlten Plätzchen wurden dann neben ihre weiße Zucker-Variante
gelegt. - Die Form der Plätzchen (das muss ich zugeben ;D) haben die
Stevia-Plätzchen eindeutig besser behalten.
Doch den bitteren Geschmack haben die Stevia-Plätzchen leider auch behalten,
denn er ist leider nach einigen Sekunden des Kauens bemerkbar.
Die Konsistenz des Teigs ist sehr glatt und so erinnern die Plätzchen
hauptsächlich vom Aussehen an Plätzchen -
vom Geschmacksvergleich können sie jedoch in keinster Weise mit ihren
Zucker-Geschwistern mithalten. Immer noch nicht süß genug,
blasse Erscheinung, nicht knusprig - und bitter
- klingt nicht wirklich nach verführerischen Weihnachtskeksen :D?
So ist mein ehrliches Fazit zu Stevia leider, dass die kalorienarme Süße
leider einen bitteren Beigeschmack hat, sowohl der Preis
(fast 9 Euro für 50ml flüssiges Stevia sind doch ein happiger Preis)
das Aussehen, als auch Konsistenz und Geschmack sind nicht ermutigend für
einen zweiten Versuch - und lassen einen dann doch lieber zum Zucker greifen.
Der einen dann in Maßen und nicht in Massen deutlich glücklicher macht ;)
Danke für diesen Test. Ich habe viel mit Stevia experimentiert und auch auf unserem Blog veröffentlicht. Nachdem ich das mit der Dosierung in den Griff bekommen habe (durch eine selbst hergestellte Mischung) habe ich sogar eine gewisse Begeisterung für Stevia entwickelt. Stevia in Desserts mit Milchprodukten ist wirklich nicht schlecht.
AntwortenLöschenStevia und Backen:
Meiner und unserer Erfahrung nach verschwindet beim Backen die Süße von Stevia vollständig. Das was noch als Süße übrig bleibt ist die Süße durch Zusatzmittel wie Agavensirup, Honig oder die natürliche Süße, die durch Backen mit Mehl ohnehin entsteht. Stevia verschlechtert also nicht nur den Geschmack, durch den lakriztartigen Beigeschmack, sondern ist in meinen Augen rausgeworfenes Geld. Mein Vorschlag ist daher des Mehls zu unterstützen und auf die Prise Salz zu verzichten. Bei Keksen den Zuckeranteil durch Maisstärke zu ersetzten. Für den Zusammenhalt noch 1/3 des Zuckeranteils an Gewicht Schmand oder Sauerrahm hinzufügen. Oder einfach etwas Wasser hinzufügen.
Liebe Grüße
Anna